So, wie versprochen, bzw. angedroht geht es im zweiten Post meinerseits heute Abend etwas synthetischer zu. Von ausgeflippt bis trippig ist alles dabei.
Buraka Som Sistema
Fangen wir an mit dem vielleicht heißesten Scheiß, den die Blogger-Szene und die Musikpresse derzeit zu bieten hat. Diese drei (oder vier?) Portugiesen wirbeln auf ihrem derzeit bei Myspace in voller Länge zu hörenden Album alles durcheinander was geht oder auch nicht. Das ist sicher alles andere als subtil, geht dafür aber vom ersten Song an in die Beine und bringt den Hintern zum Schütteln. Und so soll es schließlich sein. Ehrensache, dass sich bei diesem wüsten Mix aus Weltmusik, Techno, Dubstep und Hip Hop auch everybody's darling M.I.A. mal blicken lässt.
Reinhören!N.A.S.A.
Gäbe es einen Preis für die wohl durchgeknallteste Feature-Liste, er wäre diesem Duo sicher! Nur mal ein Auszug: M.I.A. (schon wieder!), Santogold, Tom Waits, John Frusciante, Kanye West, Method Man, RZA und zwar am besten alle zusammen.
Klingt wild? Ist es auch und für diese Zeiten untypisch erstaunlich stark im Soul verwurzelt. Klar, es gibt auch einige Tracks, um die Tanzflächen in Rekordzeit zum Glühen zu bringen, aber insgesamt ist das alles doch eine relativ entspannte Sache. Reinhören lohnt alle mal. Und nochmal: Was für eine Featureliste. Und das war nur ein Auszug. Auf jedem Song werden durchschnittlich drei bis vier Künstler verbraten! Bastard Pop anno 2009.
Reinhören!Akala
Englischer Hip Hop. Wer jetzt an Grime denkt liegt natürlich nicht ganz falsch, aber auch abseits des düster-brachialen Minimalismussounds gibt es Platz. Auftritt: Akala. Wohlgemerkt: Die Beats hier sind oftmals sehr elektronisch ausgefallen, doch Limitierungen sind die Sache dieses Herren nicht. Mit absolut glasklarer Stimme kickt der Kerl seine ausgesprochen smarten Texte mit einem mörderischen Flow ins Mikro, dass man sich fragen muss, warum nicht einmal ausgezeichnete MCs wie Amewu in Deutschland zu einer solchen Leistung fähig sein. Dazu dann noch Beats die heftiger reinhauen als Mike Tyson und Wladimir Klitschko zusammen und fertig ist das wohlschmeckende Gebräu. Etwas unübersichtliche Myspace-Seite übrigens, der Player befindet sich bei mir sehr weit rechts und muss erst erscrollt werden. Die Akustiksongs hätte man sich auch sparen können, aber ab "Shakespeare" ist hier die Hölle los. Makellos. Grandios!
Reinhören!Amanda Blank
Spätestens seit Uffie weiß ja jedes Kind, dass auch Frauen gerne mal ordentlich den Sexgott, respektive die Sexgöttin rauslassen. Und das mit Stil, denn während wir in Deutschland mit Lady Bitch Ray die Niederungen dieser Strömung zu ertragen haben ist man dort anderswo schon weiter und kann Frauen feiern, die jede Party zum Kochen bringen, nicht unbedingt auf den Mund gefallen sind und dabei trotz aller Anzüglichkeiten noch ungemein sexy bleiben. Eine davon: Amanda Blank. Bekannt von Projekten mit den Electro-Hip Hop-Pionieren von Spank Rock und bspw. auch Santogold, die ja letztes Jahr ziemlich zünftig durch die Decke ging. Reinhören, Spaß haben und sich abermals fragen, warum so etwas in Deutschland nicht möglich zu sein scheint.
Reinhören!Nathan Fake
Alle Energie weggetanzt? Dann ist es jetzt Zeit für etwas Entspannung. Und Nathan Fake weiß, wie man diese liefert, ohne dabei zu langweilen. Das Grundgerüst: Bass. Die Zusatzzutaten: Soundeffekte so weit das Ohr reicht. Fällt fast schon unter Reizüberflutung, ist aber vor allem eines, nämlich wunderschön.
Reinhören!Nix neues, ich weiß und generell ist dieser Blogeintrag ganz sicher keiner, der vor Geheimtipps nur so strotzt, aber dafür haben wir jetzt eine Ahnung, wie die Parties der Zukunft hoffentlich musikalisch untermalt werden.